Geister, Flueche, Flitterwochen by Katie MacAlister

Geister, Flueche, Flitterwochen by Katie MacAlister

Autor:Katie MacAlister [MacAlister, Katie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783802595011
Barnesnoble:
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-05-01T22:00:00+00:00


4

»Oh Gott«, sagte ich. Eine Gänsehaut überlief mich, als ich die Hand ausstreckte und die Nasenspitze des Löwen berührte. Er schielte, während er der Bewegung meiner Hand folgte. »Oh Gott! Ich hab’s doch gewusst! Ich wusste, dass so etwas passieren würde! OH MEIN GOTT! Du bist ein Werwolf!«

Der Raphael-Löwe verdrehte seine Bernsteinaugen und öffnete das Maul, als wollte er sprechen. Doch aus seiner Kehle drang nur ein Knurren.

»Na schön, dann bist du eben ein Werlöwe! Wo ist da der Unterschied, Bob? Oh mein Gott, was machen wir denn jetzt?«

Verzweiflung füllte Raphaels Raubtieraugen, während er noch einige Male den kehligen Laut ausstieß.

»Nicht fluchen, Süßer. Wir finden schon einen Ausweg.« Ich tätschelte ihm den pelzigen Kopf. »Das war wohl in dem alten Fluch mit das Tier in ihm gemeint. Ist ja alles schön und gut, aber ich werde meine Flitterwochen auf keinen Fall mit einem Tier verbringen. Wir müssen Sir Alec finden und hören, was er dazu zu sagen hat. Immerhin ist es ja sein Stein, und vielleicht weiß er eine Lösung, wie man die Verwandlung rückgängig machen kann.«

Raphael erhob keine Einwände, als ich den Stein hochhievte und auf die Treppe zumarschierte, sondern leckte mir zur Ermutigung mit seiner rauen Zunge kurz über den Handrücken.

Als wir wieder im Korridor im ersten Stock ankamen, wo Sir Alec und Grizel herumgetobt waren, hörten wir deutlich, dass ein Streit im Gange war.

»Wie kannst du es wagen! Ich gehe in diesem Schloss, wohin ich will, und du wirst mich nicht daran hindern!«

»Du bist auf das obere Geschoss beschränkt. Grizel und ich haben die untere Etage. So war es, und so wird es immer sein!«, brüllte Sir Alec.

Lily schien nicht im Geringsten eingeschüchtert, obwohl sie ihrem Mörder von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. »Ich bin heruntergekommen, um mich davon zu überzeugen, dass du dieser liebenswürdigen Auserwählten nichts antust und ebenso wenig ihrem Mann, der mit dir verwandt ist, wie ich nun sehe. Der Arme! Und wag es ja nicht, mir zu drohen, du Hurensohn! Du warst schon zu Lebzeiten ein schrecklicher Gemahl, und im Tode bist du noch schlimmer! Tobst im Schloss herum und führst dein Flittchen vor. Hast du denn gar keine Scham? Kein Gefühl für Anstand?«

»Weißt du, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen«, höhnte Sir Alec. »Du hast doch die Röcke für jedes Mannsbild gehoben, das dir unter die Augen gekommen ist!«

Lily keuchte empört. »Das ist nicht wahr!«

Sir Alec beugte sich vor. Die drei waren so in ihren Streit vertieft, dass sie uns nicht bemerkten. »Dazu sage ich bloß drei Worte: Sir Roderick Langton.«

Lily wollte protestieren, machte den Mund aber rasch wieder zu.

»Aye, hab mir doch gedacht, dass dich das zum Schweigen bringt«, sagte Sir Alec befriedigt. »Du kannst keine wilden Verdächtigungen gegen mich und Grizel ausstoßen, weil du mit diesem bleichen Bastard dasselbe gemacht hast.«

»Roddy war kein Bastard! Er hat mich geliebt! Er wollte mich vor deiner Grausamkeit retten!«

»Grausamkeit!«, schnaubte Sir Alec.

»Es tut mir leid, wenn ich Sie störe, aber ich könnte Ihre Hilfe brauchen«, sagte ich und ließ den Stein auf einen Tisch fallen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.